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Alte Transistor-Radios

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Aktueller Bestand:


Ich habe einige alte Transistorradios: von Ebay, aus Versteigerungen - ich konnte mal wieder nicht nein sagen... Alle stammen aus fernöstlicher Produktion aus den 60er-Jahren. Ich habe seinerzeit 4 Stück ersteigert (unter 20 € - zusammen!!). Drei davon waren in ausgezeichnetem Zustand und nach geringen Korrekturen voll funktionsfähig. Am Besten empfängt das "KOYO"-Radio. Es empfängt besser als mein selbstgebautes Retro-Radio.

Aber: längst ist Schluss mit dem Empfang deutscher Rundfunksender auf Mittelwelle !!


Mini-Radio 1

Fig. 1: 8-Transistor-Radio "KOYO" mit Schutzhülle und Lederriemen

Fig. 2: 8-Transistor-Radio "KOYO" ausgepackt. Links: Lautstärke, rechts: Abstimmung

Fig. 3: Rückseite

Fig. 4: Seitenansicht mit Netzteilanschluss!

Fig. 5: Seitenansicht

Fig. 6: Innenansicht (8 Transistoren? Ich zähle 9!) Leider ist kein Schaltbild dabei.


Mini-Radio 2

Fig. 7: Das 2. Radio: 8-Transistor-Radio "maya vox" auch mit Schutzhülle und Lederriemen

Fig. 8: Vorderfront aus Blech

Fig. 9: Aufsteller auf der Rückseite

Fig. 10: Innenleben; auffällig: keine NF-Transformatoren!

Fig. 11: Schaltbild: "eisenlose" Endstufe - damals hochmodern! Und ohne selbstschwingende Mischstufe, da mit separatem Oszillator! Das war damals nicht selbstverständlich


Mini-Radio 3

Fig. 12: Radio Nummer 3: diesmal mit 6 Transistoren - damals der "Klassiker"!

Fig. 13: In Original-Verpackung (nein, kein Heinzelmann Saugblaser) und die obligatorische Lederschutzhülle

Fig. 14: Marke "Renown"

Fig. 15: Innenleben

Fig. 16: Schaltbild: Standard-Schaltung mit selbstschwingender Mischstufe, 2-stufigem geregelten ZF-Verstärker, Demodulator-Diode, 1-stufigem NF-Treiber und "eisenhaltiger" Gegentakt-Endstufe.


Mein erstes Radio

Ebay sei dank! Durch Zufall bin ich einige Zeit später auf ein "antikes" Radio mit besonderem Erinnerungswert gestoßen: mein allererstes Radio, das ich Weihnachten 1965 oder 1966 geschenkt bekam. Natürlich nicht Dasselbe - das war nur wenige Jahre später meiner Bastelwut zum Opfer gefallen - aber eben genau derselbe Typ! Das musste ich unbedingt haben. In der Beschreibung hatte gestanden, dass es ohne Funktion sei. Das stimmte so nicht, leises Rauschen und der Deutschlandfunk auf 549 kHz waren schwach zu hören. UKW war tot. Schnell wurde klar, dass die vermutlich ausgetrockneten Elektrolytkondensatoren defekt waren. Nach dem Austausch und Neuabgleich spielt es nun erstaunlich gut!

Fig. 17: Klein-Dieter mit seinem ersten Radio!

Fig. 18: 9-Transistor-Super mit Mittelwelle und UKW. Selbst die Teleskopantenne ist intakt

Fig. 19: Rückseite: Wellenumschalter und Clip-Verschlüsse...

Fig. 20: ...die die Rückseite verschließen

Fig. 21: Innenleben im Detail

Mein drittes Radio

Ich hatte es total vergessen... Es lag jahrzehntelang in einer Ecke meines Bastelkellers. Weil: das Skalenseil für die AM-Bereiche war irgendwann gerissen. Das habe ich jetzt flugs repariert...

Dieses Radio war damals schon ein Brocken. Es ist ein ITT Schaub-Lorenz Touring International 102. Ziemlich schwer zu schleppen. Ich muss so 14 gewesen sein, als ich es als sehnsüchtig erwartetes Weihnachtsgeschenk bekam. Diese Empfängerklasse hieß "Weltempfänger". Tatsächlich kann man damit die ganze Welt nach zuhause holen. Neben Langwelle, 2x Mittelwelle und UKW gibt es 4 Kurzwellenbereiche: 3,1 - 5,5 MHz, 5,8 - 6,3 MHz (gespreiztes 49m-Band), 6,9 - 18,1 MHz und 14,9 - 15,9 MHz (gespreiztes 19m-Band).

Fig. 22: Winkelskala: vorne sind die Skalen für Langwelle und die Kurzwellenbereiche, ...

Fig. 23: ... oben die beiden Mittelwellenbereiche sowie UKW (bereits bis 108 MHz) untergebracht. Und alle Bedienungselemente. Die Teleskopantenne ist noch voll intakt!

Fig. 24: Auf der Rückseite finden sich die Antennenanschlüsse (UKW-Dipol und Langdraht) sowie Kopfhörerbuchse und DIN-Buchse zum Aufnehmen bzw für den Verstärkereingang (natürlich alles nur in Mono). Und der Netzanschluss.

Das Radio spielt heute noch wie am ersten Tag (mal abgesehen davon, dass es keine deutschen Mittelwellensender mehr gibt). Auf UKW ist der Empfänger erstaunlich empfindlich und trennscharf. Der Klang ist überzeugend. In der Endstufe werkeln AD161 und AD162 im eisenlosen Gegentakt und liefern die für damalige Verhältnisse erstaunliche Leistung von 4 Watt. Alles in Deutschland gebaut. Keine Japan-Teile. Das Radio gehörte mit 300 DM allerdings auch zu den damals teureren Kofferradios.

Die Empfangseigenschaften in den Kurzwellenbereichen sind soweit OK, wie in dieser Klasse zu erwarten. Na jedenfalls kam ich damals auf den Geschmack, Kurzwellensender weltweit zu hören (SWL). Und Funkamateure zu belauschen. Ich hatte mir dazu einen ZF-Überlagerer mit Feinabstimmung gebastelt. Damit ließ sich SSB (Single Side Band) leidlich empfangen.

Das Service-Manual für den ITT Schaub-Lorenz Touring International 102 gibt es hier (PDF). Im Schaltbild gibt es einen Fehler. Wer findet ihn? Tipp: Endstufe!

Und mein zweites Radio? Nur der Vollständigkeit halber soll es erwähnt werden. Es war ein ITT Schaub-Lorenz Tiny E mit 2 Bändern: MW und UKW. Ich besitze es nicht mehr. Ich kann mich aber gut daran erinnern, wie ich es damals als ganz junger Teenie mit herausgezogener Antenne durch die Nachbarschaft getragen habe um zu schauen, wie weit mein selbstgebauter UKW-Piratensender wohl kam... Beim Radiomuseum ist es gelistet. Das Schaltbild gibt es hier. Das Tiny E war bereits komplett Japan-"verseucht". Lediglich das Gehäuse stammte aus deutscher Produktion, die Platine mit allen Teilen war original japanisch. Damals deutete sich bereits der Niedergang der deutschen Unterhaltungselektronik-Industrie an!

Fig. 25: Preisfrage: was ist das? Moderne Kunst? Nein, uralt: die Rückseite eines 2m-Konverters

Für die Schaltplan-Interessierten habe ich hier einige Beispiele für einfache Transistorradios mit 2 bis 8 Transistoren zusammengesucht.

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